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Rosmarin

Rosmarin rosmarinus officinalis

Steckbrief

rosmarinus officinalis
Lippenblütler
Antonkraut, Brautkraut, Meertau, Rosmarie, Weihrauchkraut
März - April
März - Mai
Mai - Oktober
vollsonnig bis sonnig; trockene, eher sandige und nährstoffarme Böden
Fleischgerichte, mediterrane Speisen, Pastagerichte, Saucen, Suppen, Kartoffelgerichte, Fisch

Wissenswertes

Rosmarin ist eine sehr alte Gewürz- und Heilpflanze. Bereits im Altertum wurde es hochgeschätzt. Rosmarin ist nadelähnlich und ist eine Halbstaude ist. In der mediterranen Küche darf es nicht fehlen. 

 

Rosmarin ist ein Allrounder und nicht nur in der Küche, sondern auch als in der Heilkunde nicht wegzudenken.

 

Das Heilkraut stammt aus dem Mittelmeerraum im Raum Kroatien und Montenegro.

 

In Dalmatien, auf der iberischen Halbinsel und in Italien und sowie vereinzelt in den Schwarzmeerländern findet man heute den Rosmarin in vielen Mittelmeerländern verwildert auf. Der Rosmarin ist nicht winterhart, daher kann er in Mitteleuropa nicht das ganze Jahr über im Freiland überleben. Davon ausgenommen sind die Zuchtformen.

 

Bereits im Altertum kultivierten Römer und Ägypter die beliebte Pflanze. Bei Feierlichkeiten und Zeremonien spielte sie eine große Rolle. Im frühen Mittelalter erregte der Rosmarin großes Interesse wegen seiner Heilkraft und wurde fortan in vielen Klostergärten kultiviert.

 

Überlieferungen zufolge, schenkte im 14. Jahrhundert der Rosmarin der damaligen seligen Elisabeth, Königin von Ungarn, unverhofftes Glück. Sie litt an Gicht und Rheumatismus. Nach der Behandlung mit Rosmarinwasser (Wasser der Königin von Ungarn) erlangte sie neue Jugend, sodass der König von Polen um ihre Hand hielt.

Anbau, Pflege und Ernte

Rosmarin kann den Winter in unseren Gefielden nicht überleben. Beim Anbau und das gute Gelingen einer Kultur sind folgende Dinge zu beachten. 

Es gibt bereits Sorten die dem ursprünglichen wilden Rosmarin etwas winterhärter sind.

 

Der Rosmarin ist trockene und warme Standorte gewöhnt. In der Wildnis wächst er in eher sandigen, durchlässigen, kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden. Wenn der Rosmarin im Garten oder in Kübeln wachsen soll, achte man darauf lehmige Böden mit gröberem bzw. mineralischem Substrat (Sand, Bims, Lava) beizumengen. Bims kann Wasser länger speichern und der Pflanze bei Bedarf abgeben. Das zeichnet Bim als optimales Substrat aus. Reine Torfsubstrate wie Blumenerden sind verzichtbar. Blumenerde hat zuviele Nährstoffe. Muss es unbedingt Blumenerde sein, dann sind etwa 40 bis 50 Prozent Sand- oder Bimskomponenten hinzuzufügen. Sauren Bodensubstrate sollten außerdem etwas nachgekalkt werden.

 

Bei einer Keimtemperatur von ca. 20 °C und einem Zeitraum von etwa drei bis vier Wochen kontinuierlicher Wärme, ist beim Eigenanbau von Rosmarin eine Vorkultur (Zimmergewächshaus an der Fensterbank z.B.) ratsam. Rosmarinsamen sind Lichtkeimer (bis etwa 0,5 bis 1 cm in eher mineralische Substrate oder nährstoffarme bis nährstofffreie Anzuchterde drücken ). Zwischen Mitte bis Ende Mai können die kleinen Rosmarinsprosse ins Freiland umgezogen werden.

 

Die Aufzucht ist im Vergleich zu anderen Kräutern relativ einfach. Nach Berücksichtigung der Anbauvorgaben, ist höchsten etwas Geduld ist mitzubringen. Denn der große Vorteil von selbsthochggezüchteten Pflanzen ist, dass sie doch deutlich aromatischer und auch robuster als gekaufte Frischpflanzen..

 

Eine Abkürzung kann man mit Rosmarin-Stecklingen gehen. Die Mutterpflanze sollte bereits eine stabile und aromatisch duftende Pflanze sein. Von ihr wird ein etwa 10 bis 15 cm langer Zweig abgeschnitten und in einen mineralischen Grund gesteckt. Danach das das Substrat ständig feucht halten bis die Wurzelbildung erfolgt ist.

 

Eine Düngung sollte optimalerweise im Frühjahr sowie im Herbst erfolgen. Mehr Düngung ist nicht nötig. Hierfür eignet sich z.B.: Kompost, Hornspäne oder pelletierte Dünger. 

 

Bei langen Trockenperioden ist das Bewässern dringend notwendig (Staunässe aber vermeiden, da es zu Wurzelfäule oder zu Pilzbefall kommen kann), aber kurze übersteht der Rosmarin mit Leichtigkeit.

 

In den frühen Sommermonaten ist der Befall von Blatt- und Schildläusen häufig zu beobachten. Marienkäfer z.B. sind hilfreiche Helfer, die eine unkontrollierte Vermehrung zu unterbinden. Zu viele Blattläuse auf den Blattunterseiten kann man mit Wasser abspülen. Verfärben sich die Blätter gelbllich bis bronzefarben, sind die Pflanzen meist von Spinnmilben oder Thripsen befallen (üblich bei sehr trockener Witterung). Es empfiehlt sich die Zweige zu entfernen oder mit Schmierseife zu behandeln. Grundsätzlich ist Rosmarin aber bei sachgemäßer Haltung aufgrund seiner Inhaltsstoffe vor vielen Schädlingen geschützt. 

 

Von Anfang Mai bis Ende Oktober ist Erntezeit. Der Winter verlangt der Pflanze viel Kraft ab und sollte daher in den Wintermonaten nicht geerntet werden.

 

Einige Sorten sind bereits winterhart (u.a. -20 °C ) gezüchtet worden. Dennoch ist es immer besser, die Pflanze vor dem Kältestress zu bewahren. Den Rosmarin in einem großen Kübel halten. So kann man ihn im Winter in wärmere Räume verlagern.

Heil- und Gewürzkraut

Rosmarin ist ein Superkraut. Er ist sowohl ein hervorragendes Würzkraut, sondern auch wirksames Heilkraut.

 

Heilkraut

Wie bei vielen noch heute bekannten Heilkräutern, wurde die Heilkraft auch von Mönchen im Mittelalter entdeckt und in diversen Klostergärten kultiviert. Damals so wie heute war er Allerheilmittel gegen diverse Beschwerden.

 

In Mattiolis Kräuterbuch (Pietro Andrea Mattioli, italienischer Arzt, Botaniker und Leibarzt des Erzherzogs Ferdinand II. und des Kaisers Maximilian II.) wurde Rosmarin bei Verdauungsproblemen sowie bei Beschwerden an Leber und Milz verwendet. Ebenso könne es, nach Mattiolis Beschreibungen, das Hirn und die Sinne stärken. Auch bei Wurmbefall, schwachem Gemüt und Geelsucht (= Gelbsucht) wurde Rosmarin lt. “Im Gart der Gesundheit”  von 1485) verwendet.

 

2011 wurde er zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Rosmarinblätter haben viele pflanzliche Inhaltsstoffe, die in der Heilkunde eine breite Anwendung finden.

Die oberirdischen Pflanzenbestandteile enthalten ätherische Öle (beispielsweise Borneol, Pinen, Cineol …), wichtige Phenolverbindungen (z.B.: Rosmarinsäure, Carnolsäure) und einige Flavonoide (ua. Hesperidin). Die enthaltenen Inhaltsstoffe des Rosmarins zeigen vor allem folgende Heilwirkungen:

 

  • antibakteriell
  • beruhigend
  • entspannend
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
  • schmerzstillend
  • tonisierend

 

In den westlichen Ländern wird der Rosmarin eher als als Küchenkraut als ein Heilkraut geschätzt und das trotz seiner großen Heilwirkung. Sein Wirkstoffspektrum ist sehr breit und könnte diverse Erkrankungen oder Beschwerden lindern, wie z.B.: 

 

  • Rheumatische Beschwerden
  • Durchblutungsstörungen
  • Erschöpfung
  • Migräne
  • Mund- und Rachenentzündungen
  • Muskelbeschwerden
  • leichtere psychische Störungen 
  • nervöse Unruhezustände
  • leichte Verdauungsbeschwerden
  • Zahnfleischentzündungen

 

In einer Doppelblindstudie 2018 wurde untersucht, welchen Einfluss diverse Kräuter (u.a. Rosmarin) auf das Denkvermögen und die Merkfähigkeit unseres Gehirn im Allgemeinen haben. Hierbei wurden bewußt Patienten (ø 61 Jahre), ausgewählt, da in diesem Alter bereits Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis auftreten. Es wurden zwar keine umgehenden Ergebnis feststellbar. Das Ergebnis war eine verzögerte aber dennoch merklich bessere Wortfindung. Man kam zu dem Schluss, dass das Zusammenwirken der Kräuter Salbei, Rosmarin und Melisse synergetisch wirkten und sowohl Gehirnfunktion wie auch die Merkfähigkeit positiv und signifikant gegenüber einem Placebo veränderten.

 

In der TCM soll Rosmarin regulierend auf das Qi wirken und wird vor allem mit den Organen Herz, Leber, Milz und Darm in Bezug eingesetzt. Vor allem soll der Rosmarin bei Durchblutungsstörungen, Depressionen, Verdauungsproblemen, Reizdarm sowie bei Parkinson und Katarrhen heilend wirken. Grund dafür ist der  Inhaltsstoff Campher.

 

Rosmarinöl in Verbindung mit anderen Ölen hilft bei muskulären Schmerzen oder bei rheumatischen Beschwerden. Leichte Muskel- oder Gelenkbeschwerden und leichter Hauterkrankungen kann man mit einem Rosmarinbad sowie einer Tinktur linden. 

 

ACHTUNG! ACHTUNG! In der Schwangerschaft Rosmarin sparsam oder besser gar nicht verwenden. Am besten vorher die betreuenden Ärztinnen und Ärzte oder in der Apotheke fragen.

 

Gewürzkraut 

Der Rosmarin schmeckt herrlich, wenn man ihn mag. Es ist vielseitig einsetzbar und passt hervorragend zu Fleisch und Fisch sowie zu Erdäpfel- und Pilzgerichten, vor allem eignen sie sich für viele deftige Gerichte. Zum Würzen kann man sowohl frische Rosmarinblätter als auch Trockenkräuter verwenden..

 

Rosmarinerdäpfel sind eine sehr beliebte Beilage, die mit dem Heilkraut in Verbindung gebracht werden. Erdäpfel kochen und dann zusammen mit etwas Öl und Salz in einen Ofen gegeben oder in der Pfanne braten. Mit gehacktem Rosmarin bestreuseln und fertig ist die leckere Beilage. Dem können auch die meisten Kinder nicht widerstehen. Auch zu einem Dip mit Sauerrahm für  Bratkartoffeln oder in einem. Bauernomelette können unvergleichlich mit  Rosmarin aufgepeppt werden.

 

Das Aroma von Rosmarin ist sehr stark. Es schmeckt leicht bitter. Ihr Geschmack ist meiner Meinung nach unvergleichlich mit anderen Kräutern. 

Es lässt sich wunderbar mit anderen Kräutern in einer Mischung kombinieren oder kann auch ganz allein wunderbar glänzen.

 

In einem Öl (z.b.: Rapsöl) eingelegt wird es nach nur vier Wochen zu einem herrlichen und hochwerigen Kräuteröl, das man wiederum für Marinaden oder Salatdressings verwenden kann. 

 

Besonders lecker ist es z.B.: Rosmarinzweiche einfach in Öl oder Butter knusprig anzubraten. Die Aromastoffe gelangen in die Butter. Wer mag serviert Gemüse dazu und übergießt diese mit der Butte. So das Aroma auf die anderen Zutaten übergeben werden.

Rosmarin kaufen

Sträucher, die am “Stamm” leicht verholzt und reich benadelt sind, signalisieren eine gute Qualität. Alle anderen sind höchstwahrscheinlich hochgezüchtet und sind nur zur schnellen Verarbeitung nützlich – Zum Aufziehen allerdings nicht.  

 

Trockenkräuter, deren Abfüllung schon länger her ist, sollten jedenfalls luftdicht verpackt sein. 

 

Wer Rosmarinbädern liebt, kann fertige Produkte für Sitzbäder im Handel kaufen. 

Wie immer auf den Botanischen Namen Rosmarinus officinalis achten. Das zeigt, dass nicht auf synthetische Alternativen zurückgegriffen wurde. 

 

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