Bärlauch Allium ursinum
Steckbrief
Der Bärlauch ist im Frühling eines der bekanntesten und beliebtesten heimischen Wildkräuter. Vor allem im Frühjahr erfreuen sich viele, an Bärlauch-Pestos, -Aufstriche, Bärlauch in Wildkräutersalaten und -Saucen.
Die Hexenzwiebel oder der Waldknoblauch, wie man der Bärlauch auch nennt, soll bei Verdauungsstörungen Abhilfe schaffen.
Ursprünglich kommt der Bärlauch aus Europa und ist bis weit nach Nordasien zu finden ist. Bärlauch ist vorwiegend in feucht-schattigen Auenwäldern und entlang von Flussniederungen und Bächen anzutreffen. Bärlauch ist sehr verbreitungsfreudig. Daher wächst er mittlerweile auch in vielen Gärten und Parks wild.
Bärlauch ist sehr ausbreitungsfreudig. Nur eine Zwiebel genügt, um bei guten Bedingungen im kommenden Jahr ein Teppich aus Bärlauch entstehen zu lassen.
Bärlauch bevorzugen die schattige und halbschattige Standorte und benötigen feuchte, kalkhaltige, nährstoffreiche und humose Böden. Bei dem Boden sollte keine Staunässe entsteht dürfen. Daher findet man entsprechend häufig Bärlauchkolonien in schattenspendenden Laubwäldern und in Auen.
Bärlauch kann auch über Samen kultiviert werden. Am besten sollte man die Anzucht zum Herbstanfang des Vorjahres durchgeführen. Bärlauch ist ein Kaltkeimer (er muss sogar kurze Zeit Kälte und Frost ausgesetzt sein, damit die Samen keimen können). Außerdem benötigt man bei der Kultivierung mit Bärlauchsamen mehr Geduld. Die Keimrate bei Bärlauchsamen ist niedrig (meistens länger als ein Jahr). Obendrein ist Bärlauch ein Dunkelkeimer. Die Samen sollten etwa 2 bis 3 cm mit einem Abstand von 20 bis 25 cm in den Boden eingedrückt werden.
Auch ist eine Anzucht auf dem Balkon möglich, wenn sich diese in Schattenlage befinden (Nord- und Ostlagen). Es empfehlen sich längliche Kübel und Töpfe mit einer Mindesttiefe von 20 Zentimetern. Dann können sich die Bärlauchpflanzen selbst ausbreiten. Die Erde darf niemals austrocknen und auch nach nicht längere Zeit direkter Sonne ausgesetzt sein.
Der schnellste und effizienteste Weg ist mit Zwiebeln, wenn Bärlauchzwiebeln zur Verfügung stehen. Die Spitze soll beim Einpflanzen darauf nach oben zeigen.
Der Bärlauch muss nicht speziell gedüngt werden. Wer Bärlauch im Garten hat, kann diesen zur Herbstzeit mit Laubb eindecken. Das sich mit der Zeit zersetzende Laub liefert ausreichend Nährstoffe für die Folgeperiode. Bärlauch in Topfkulturen sollten eine schonende Düngung mit einem organischen N-P-K Dünger bekommen.
Bärlauchpflanzen benötigen Feuchtigkeit. Die Erde darf niemals vollständig austrocknen. Dies führt zum Absterben der Pflanze. Die Erde/-oberfläche sollte stets leicht feucht sein. Hängende Blätter sind ein zwingendes Indiz, dass gegossen werden muss.
Bärlauch erscheint bekanntlich nur im zeitigen Frühling und verwelkt anschließend relativ schnell wieder. Eine besondere Pflege ist daher nicht nötig. Im eigenen Garten ist die Pflege mit etwas Aufwand verbunden, sofern der Boden feucht genug ist.
Es sind kaum Pflegemaßnahmen notwendig. Die Blätter werden nach der Welke eingezogen und treiben im kommen Frühjahr wieder aus. Eventuell möchte man die Begrenzung des Wuchsgebiets eingrenzen – außer man möchte, dass der Bärlauch sich unkontrolliert im Garten ausbreitet. Im denBoden eingebrachte Begrenzungen sind zum Beispiel empfehlenswert bspw. Kunststofffolie um die Zwiebel (im Handel besser bekannt als Rhizomsperre).
Heilkraut
Bärlauch kennen wir hauptsächlich als Gewürzkraut. Er hat aber noch andere zahlreiche Inhalts- und Wirkstoffe, die in der Naturheilkunde Anwendung gefunden haben. Bereits in der Antike und im Mittelalter hat man die vielen positiven Eigenschaften des Krauts für die Gesundheit entdeckt. Sowohl die Zwiebel (Allii ursini bulbus) als auch die Blätter (Allii ursini herba) wurden für heilkundliche Anwendungen verarbeitet.
Da Bärlauch In der Antike und im Mittelalter eine weit verbreitete Heilpflanze war, wurde sie ab dem Mittelalter in in vielen Klostergärten kultiviert. Bereits Hildegard von Bingen war von der Wirkungs gegen Verdauungsstörungen überzeugt. Auch ist es ein gutes Mittel zur Blutreinigung. In Kräuterbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts wurde die Wirkung des Bärlauchs gleich zum Knoblauch beschrieben. Der Bärlauch wurde demnach bei Bauchschmerzen, Blähungen, Einschlafproblemen, Stimmproblemen oder als Wehenmittel verwendet. Man hat den Bärlauch pur, in Wein gekocht oder als Sud eingenommen. Bei Zahnproblemen wurden in Essig eingelegten Bärlauch empfohlen. Gepresste Bärlauchzwiebeln kann man heute noch als Mittel gegen Läuse verwenden.
Schwefelverbindungen in der Pflanze aktivieren die Gallen- und Lebertätigkeit und wirken bei schwer verdaulichen Gerichten verdauungsfördernd in Magen und Darm. Gleichzeitig sind die schwefeligen Verbindungen förderlich bei Bluthochdruck und wirken cholesterinspiegelsenkend.
Die Inhaltsstoffe des wunderbaren Bärlauch sind leicht antibiotisch, können die Schleimlösung bei Erkältungen und Bronchitis fördern und den Harnfluß anregen. Auch gibt es Studien die dem Bärlauch pilzhemmende und pilztötende Eigenschaften nachsagen.
In der Volksmedizin wird der Bärlauchzwiebelsaft (auch roh) u.a. bei Bluthochdruck und Arterienverkalkung (Arteriosklerose) verwendet. Den Bärlauchblätter werden neben Beschwerden wie Verdauungstörungen, Blähungen, Bluthochdruck, Kreislaufprobleme…) auch heilende Wirkung bei Hautunreinheiten und einigen Hauterkrankungen zugesprochen. Frische Bärlauchblätter können heute auch noch als Blutstiller bei kleineren blutenden Wunden verwendet werden.
Obwohl der Bärlauch im Allgemeinen sehr gut verträglich, kann eine Einnahme in hohe zu Magenreizungen führen und in sehr seltenen Fällen auch Allergien auslösen, die sich z.B. durch Pickel, Exkzeme oder Luftnot äußern.
Gewürzkraut
Wir kennen das Bild, wenn jeden Frühling der Bärlauch aus dem Boden schießt.
Es ist eines der beliebtesten Frühjahrskräuter. Das Knoblaucharoma Gerichten eine interessante Note. Im Gegenteil zu anderen Zwiebelgewächsen bekommtn man von Bärlauch keinen unangenehmen Mundgeruch.
Bärlauch harmoniert perfekt zu vielen Speisen: Fisch, Suppen, Salaten, Kartoffelgerichten, Soßen. Besonders wichtig ist, dass Bärlauch erst am Ende den Gerichten beigefügt wird, da Hitze das Aroma reduzieren kann.
Feine Bärlauchblätterstreifen schmecken auf einem simplen Butterbrot ebenso gut wie in frischen Salaten oder als Quark- oder Frischkäsedip mit anderen Kräutern. Darüber hinaus kann man Bärlauch auch für Kräutersalz und Kräuterbutter verwendet werden.
Bärlauch kann durchaus auch roh verzehrt werden. Auch aus dem unberührtesten Wäldern, den Bärlauch vor dem Verzehr unbedingt immer waschen (Fuchsbandwurm und mehr).
Ein Bärlauchpesto ist zur Bärlauchzeit vor allem im Frühjahr besonders beliebt.
Bärlauch wird vorwiegend frisch verwendet wird, aber es lässt sich auch problemlos einfrieren. Die frischen, gewaschenen und trocken getupften Blätter werden in Gefrierbeuteln eingefrostet. Das Trocknen von Bärlauch ist weniger empfehlenswert, da vor allem beim Trocknen im Backofen viele Aromastoffe verloren gehen.
Vorausgesetzt man kann Bärlauch gut erkennen, pflückt man sie am besten Bärlauchblätter im Frühling. Wer auf Nummer Sicher gehen will, erhält frische Bärlauchblätter in den Frühjahrsmonaten häufig im Handel. Die Blätter sollten noch saftig grün sein sowie frisch und fest sein. Dann schmecken sie besonders und es ist gesund.
Auch sollte frischer Bärlauch keine oder nur wenige Blüten haben. Beim Einsetzen der Bärlauchblüte lässt das das Aroma nach.
Getrockneter Bärlauch sind in luftdichten und/oder aromageschützten Verpackungen aufbewahrt werden. Ideal sind die Bärlauchblätter gefriergetrocknet.
Bärlauchzwiebeln finden sich in ausgewählten Pflanzencentern und Online. Sie sind das ganze ganze Jahr über erhältlich. Allerdings haben nur frische Zwiebeln aus einer Herbstmonats-Ernte die beste Qualität. Wirklich gute Bärlauchzwiebeln haben einen ausgeprägten streng-aromatischen Geruch.