Arnika arnica montana
Steckbrief
Schon seit Jahrhunderten wird Arnika als Heilmittel verwendet. Bei den Kelten galt sie als Heilpflanze der Göttinnen.
Heute ist die Heilpflanze aufgrund ihrer Seltenheit streng geschützt. Die große Nachfrage nach dem Heilkraut wird mittlerweile vor allem durch erwerbsmäßigen Anbau gedeckt. Die Arnika steht unter Naturschutz und sollte daher nur in der Apotheke bezogen werden.
Die Pflanze ist für Schmerzlinderung und Entzündungshemmung berühmt: Sie hilft bei der Wundheilung, Muskelschmerzen und rheumatischen Schmerzen.
Die duftenden Blumen der Arnika findet man in kalkarmen Regionen Mitteleuropas an Wegrändern und in den Bergen.
Die Arnika ist eine beliebte Zierstaude. Der Anbau ist allerdings für Profis und Geübte.
Die Arnika benötigt für den idealen Wachstum einen sonnigen oder halbschattigen Standort mit einem unbedingt kalkarmen Boden (je saurer der Boden, desto besser, maximal neutral). Aufgrund der Beschaffenheit ihrer Wurzeln würde die Arnika auf kalkhaltigem Boden schlichtweg verhungern.
Dabei sind frische, gut durchlässige und nährstoffarme Böden hilfreich.
Für die Aussaat von Arnikasamen wird saure Anzuchterde verwendet z.B. Rhododendron- oder Moorbooterde sicherheitshalber mit etwas Sand vermischt werden sollte. Im Freien setzt man Arnika zwischen Ende März bis Mitte Mai im Abstand von 25-30 cm aus. Der Abstand sollte zwingend eingehalten werden, da es sonst zu einem “Nährstoffneid” kommen kann. Die ausgesetzten Samen sollten nur ganz sorgsam in die Erde gedrückt werden, weil die Arnika ein Lichtkeimer ist. Eine Vorzucht ist möglich, aber kein Muss. Eine Umpflanzung sollte dann Ende Mai entweder in einen Topf oder ins Freie erfolgen.
In einem typischen Gartenboden wächst die Arnika unproblematisch und ohne Zusatz von Dünger. Sie ist eine sehr genügsame Pflanze, die mit wenig Nährstoffen zufrieden ist. Auch reicht ein mäßiges Gießes. Außer an mehreren heißen Tagen sollte sie abends reichlich gegossen werden.
Die Arnika ist winterfest. Die oberirdischen Pflanzenbestandteile sterben zum Winter ab. Diese treiben im Frühjahr frisch wieder aus.
Die Echte Arnika wird oft von Läusen, manchmal sie auch von der Arnika-Fliege befallen. Diese nisten ihre Eier in den Blütenboden ein. Diese können zum Teil Allergien auslösen.
Bei der Ernte zwischen Juli und August werden vorrangig die Blüten geerntet und getrocknet. Für die Wurzeln benötigt man etwas mehr Zeit, da die ungefähr ab dem dritten Jahr ausgegraben werden können.
Heilkraut
“Arnika ist mit Gold nicht zu bezahlen”, sagte schon Sebastian Kneipp.
Dass Arnika eine schmerz- und entzündungshemmende, keimtötende, heilungsfördernde Wirkung hat, ist zwischenzeitlich wissenschaftlich belegt.
Zur äußeren Anwendung eignet es sich am besten z.B.: Verletzungen, Quetschungen, Verstauchungen, diverse Wunden oder Ausschlägen und anderen Hautkrankheiten.
Bei diversen Muskel- und Gelenksschmerzen sowie rheumatischen Beschwerden kann sie ebenfalls Abhilfe schaffen. Da Arnikablüten, ätherische Öle, den natürlichen Entzündungshemmer Helenalin, Flavonoide und Cumarine enthalten, eignen sie sich ideal für Arzneimittel. Sie haben dadurch entzündungshemmende, juckreizlindernde, schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, antibakterielle, antifungizide / pilzhemmende (antimykotische) und schewellungslindernde (antiödematöse) Wirkung.
Sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Schulmedizin werden die Heilwirkungen der Echten Arnika für folgende Beschwerden und Erkrankungen genutzt:
- Angina pectoris
- Arthritis
- Blutergüsse
- Distorsionen (Überdehnung oder Verstauchung)
- Furunkel
- Gelenkbeschwerden (rheumatische)
- Insektenstiche
- Karpaltunnelsyndrom
- Muskelschmerzen (rheumatische)
- Rachenentzündung
- Schleimbeutelentzündungen
- Phlegmone (bakterielle Entzündung des Bindegewebes)
- Prellungen
- Unfalls- und Verletzungsfolgen (wie Hämatome …)
- Quetschungen und Zerrungen
- Wundenheilung (u.a. nach Kaiserschnitt)
- Wundrose (Erysipel)
Hausmittel Anwendungen gibt es in Form von Auflagen, Tinkturen & Salben: Bei Gelenk- und Muskelschmerzen, Prellungen und Schwellungen, klassische Sportverletzungen (z.B.: Muskelzerrungen, Bänderbeschwerden), eingequetschte Nerven (wie Ischias), festgestelltem Rheuma etc.
ACHTUNG! ACHTUNG! Arnika ist sehr scharf und sollte bei der eigenen Hausmittelherstellung am besten nur verdünnt angewendet werden. Außerdem können manche Menschen allergisch auf Arnika (Korbblütler) reagieren. Arnika sollte nie innerlich eingenommen werden, da sie zu Vergiftungen mit Schleimhautblutungen, Erbrechen und Durchfall führen kann. In hohen Dosen kann sie abtreibend wirken. Stillende und Kinder unter 12 Jahren sollten Arnika gänzlich meiden.
Gewürzkraut
Arnika ist aufgrund seines geringen Geschmacks kein übliches Küchen- und Gewürzkraut, zudem können ihre Inhaltsstoffe Verdauungsbeschwerden auslösen.
Die Nachfrage nach Arnika ist in den letzten Jahren stetig gewachsen.
Die Palette an Arnikaprodukten, die vorrangig äußere Verletzungen behandelt, ist breit gefächert.
Die Nachfrage nach Arnika ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die Palette an Arnikaprodukten, die vorrangig äußere Verletzungen behandelt, ist breit gefächert.
Beim Kauf der Arnika ist weitaus weniger zu beachten, als bei der Züchtung.
Hier gilt – wie bei vielen Kräuter – beim Kauf auf kontrolliert biologischen Anbau zu achten. Ob frisch oder getrocknet, eignet sie sich ideal für die Herstellung von Ölen, Essenzen, Tinkturen, und Salben etc. zur äußeren Anwendungen. Von einer Einnahme von Arnikaprodukten ist dringend abzuraten, da sie je nach Konzentration zu Schwangerschaftsabbrüchen, Lähmungen und Atemstörungen mit Todesfolge führen kann.