Anis pimpinella anisum
Steckbrief
Anis hat eine lange Tradition und ist bis heute ein beliebtes Gewürz, vor allem zu Weihnachten.
Es ist keine genaue Herkunftsregion des Anis bekannt. Wahrscheinlich hat sie ihren Ursprung im östlichen Mittelmeerraum in Ägypten und Syrien. In diesen Ländern bis nach Westasien findet man wilden Anis vor allem auf Wiesen.
Für den Anbau von Anis müssen einige Vorbereitungen gemacht werden. Sie lässt sich gut anbauen gelten aber nicht unbedingt als pflegeleicht.
Sonnig bei durchlässigen, nährstoffreichen und leicht kalkhaltigen Boden.
Bei einem schweren und lehmigen Gartenboden sollte dieser zunächst mit etwas Sand durchmischt werden. Bei sandigen Böden mische etwas Kompost und Tonmehl hinzu.
Die Anissamen können ab Ende April bis Anfang Mai direkt ins Beet ausgesät werden. Den Samen darf aber nicht zu kalt werden (Frost), daher besser erst ab Mitte Mai – bei Direktsaat. Eventuell ist eine Vorzucht (Februar und März) im Gewächshaus anzudenken. Eine Beimischung von Anzuchtsubstrat auf Zeolith- oder Bimsbasis ist jedenfalls empfehlenswert. Auch sollte bereits bei der Aussaat Kompost oder gut verrotteter Rindermist (auf keinen Fall frischen!, und auch den verrotteten nur in ganz kleiner Menge) eingearbeitet werden. Das erhöht den Humusanteil und dem wachsenden Setzling gewährleistet es damit ausreichenden Nährstoffvorrat bis zu etwa einem Jahr.
Wird die Vorzucht dann in einen Topf übersiedelt, sollte dieser sehr tief sein, da die Wurzeln bis zu 50 cm tief sein können. Zur Düngung ist ein klassischer Kräuterdünger 1 mal/ Monat ausreichend (nur in der im Sommer in der Vegetationsphase)
Völlig problemlos wäre es dann im Freien als Direktsaat. Hier sollten die Saatabstände zwischen 25 und 30 cm haben und mindestens 1 cm tief im Boden sein, da der Anissamen ein Dunkelkeimer ist. Ab jetzt heißt es Geduld. Bis zur Keimung können schon bis zu vier Wochen vergehen.
Auf einem nährstoffreichen Boden mit einem entsprechenden Saatabstand muss der Anis so gut wie nicht gedüngt werden.
Soll Anis über mehrere Jahre angebaut werden, so ist ein jährlicher Standortwechsel ratsam um die Fruchtfolge einzuhalten und den Boden nicht auszulaugen
Der Boden der Anispflanze sollte immer leicht feucht sein. Aber auch kurzfristige Trockenperioden sind kein Problem. Fingerprobe: Bis zu 1 cm trocken sollte der Boden befeuchtet sein. Staunässe ist zu vermeiden.
Anis ist erntereif, wenn er seine Farbe ändert. Nur der Anissamen ist relevant. Daher kann die ganze Pflanze abgeerntet werden, trocken aufgehängt und die Samen anschließend aus den Dolden gedroschen werden.
Heilkraut
Anis ist ein sehr vielfältig verwendbares Heilkraut dessen Heilwirkung bereits in der Antike bekannt war. Damals verwendete man Anis schon bei inneren Beschwerden wie Blähungen, Magenschmerzen, Leberproblemen, Wassersucht, Zahnfleischentzündungen oder auch diversen anderen Erkrankungen, wie der der Atmungsorgane war es ein gern genutztes Mittel, da es unter anderem krampf- und schleimlösend ist; Äußerlich bei Tierbissen, Kopf- oder Ohrenschmerzen verwendet. Die wichtigste ätherische Öl ist das trans-Anethol auf das die Heilwirkung der Pflanze zurückzuführen ist.
Die Wirkung von Anis lässt sich kurz zusammengefasst:
- antibakteriell
- antiviral (teilweise)
- auswurffördernd
- blähungslösend
- darmberuhigend
- erwärmendk
- rampflösend
- speichelsaftanregend
- wassertreibend (diuretisches).
Anis bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- unterstützend bei chronischer Bronchitis
- Durchfall
- Einschlafschwierigkeiten
- leichte Erkältungsbeschwerden (z.B. Husten)
- Störungen des Geschmackssinns bzw. Geschmacksstörungen
- Magenbeschwerden
- Milchbildungsstörungen (und auch zur Anregung der Milchbildung bei stillenden Müttern)
- Mundgeruch
- Behandlung und Prävention von Osteoporose
Anis wird häufig gerne gemeinsam mit Fenchel und Kümmel getrunken, obgleich sie eine sehr ähnliche Wirkung haben. Ein Tee aus Fenchel, Kümmel und Anis wird häufig auch Säuglingen und Kleinkindern gegen Blähungen und zur Förderung der Verdauungstätigkeiten verabreicht.
ACHTUNG! ACHTUNG! Sehr selten treten Allergien gegen Anethol auf.
Gewürzkraut
Anis hat ein unverkennbares, süßlich, leicht herbes Aroma, das in vielen Küchen aller Welt nicht mehr wegzudenken ist. Hierfür werden vor allem die Früchte und die Samen der Anis verwendet.
Der Geschmack der frisch gemahlenen Anis verflüchtigt sich schnell .Daher ist anzuraten, dass die Anissamen immer selbst zu mahlen, luftdicht aufzubewahren oder schnell zu verbrauchen sind.
Die allseits bekannten Aniskekse sind besonders zu Weihnachten eine beliebte Süßspeise.
Auch eignet sich Anis für das Würzen von Brote, Früchtebrote und Kuchen.
Besonders für herzhafte Speisen und Gerichte ist Anis ein perfekter Begleiter.
Anis wird auch gerne als Gewürz für Spirituosen verwendet (z.B.: Ouzo, Raki, Absinth, Pernod, Mastika und Arrak.)
Anis ist im Handel oft gemahlen oder seltener im Ganzen erhältlich. Gemahlener Anis verliert recht bald sein Aroma und sollte daher innerhalb eines halben Jahres verbraucht werden und in einer luft- und aromadichte Verpackung gekauft werden. Alternativ kannst du das auch zu Hause in einem luftdichten Glas umfüllen.
Bei längerer Aufbewahrung sind Anissamen eher zu empfehlen. Das ist günstiger und bietet gleichzeitig den Mehrwert für einen Tee. Bei guter Lagerung halten die Samen etwa 4 Jahre (siehe Ablaufdatum).
Sicherheitshalber empfehlen wir beim Anis nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit die Samen zu unbedingt zu entsorgen.
Beim Kauf der Anissamen ist darauf zu achten, dass sie wirklich für die Anzucht geeignet sind. Kontrollierter Anbau und BIO versteht sich. Bei billigen behandelt Samen kann es vergeudetet Liebesmüh sein und eine Keimung ist nicht (mehr) oder sehr sehr begrenzt möglich ist. Wie erwähnt, kann es lange dauern, bis der Anis keimt, daher sind die besten Vorrausetzungen für ein erfolgreiches Ergebnis anzustreben.
Für DIY Kosmetik, Salben oder Duftstoffe empfiehlt sich immer echtes Anisöl. Dieses kann auch für heilkundliche Zwecke verwendet werden.
Anis und Sternanis werden gern verwechselt obwohl es zwei unterschiedliche Pflanzen sind. Sternanis ist zwar etwas kräftiger im Geschmack, wird aber ansonsten als Gewürz wie als Heilpflanze gleich verwendet wie der Anis.
BIO Anis gibt es gleich bei uns im Shop.